"Ausdruck und Alltag"

München den 10. 2. 2004

Mit "Künstler meet Galeristen, Sammler, Kritiker" starteten die Organisatoren von AuA (Ausdruck und Alltag) ihren 2. Versuch, an die Tradition der Kultursalons des 19. Jahrhunderts anzuknüpfen. Sprachlich angehippt nennt sich solches heute "Informelles ComeTogether" und diesmal lud man ins Volkstheater in der Briennerstrasse um zu klären Wer und Was Kunst erfolgreich macht.
Von den, im Veranstaltungstitel angekündigten Sammlern liess sich zumindest auf dem Podium keine/r blicken und so musste sich der nur leidlich vorbereitete Moderator Armin Kratzert (Bayerischer Rundfunk) mit dem Versuch begnügen den verbliebenen Vertretern der Kunstszene mehr, als nur die üblichen, leeren Sprechblasen zu entlocken.
Zunächst einigte man sich darauf dass es einfach zu viele Künstler gäbe, was Olaf Metzler (Künstler und AkademieProfessor) die Gelegenheit bot sein sattsam bekanntes Bonmot "Es braucht viele, damit wenige gut werden können" zum Besten zu geben.

Galerist Bernhard Wittenbrink zeigte sich wohlwollend aber überfordert, schon vom öffnen der zahlreichen Bewerbungsemails die ihn angeblich täglich erreichen. Kurator Florian Waldvogel bemühte sich, die Auseinandersetzung auf die wenig spannende Frage zu lenken ob denn Galeriesten oder Museen die "Bringer" unter den Künstlern zuerst entdecken. Selbst der Vertreter der Kritikerzunft Christoph Wiedemann konnte kaum mehr beitragen als die übliche, biedere Langeweile wie man sie vom Feuilleton der Süddeutschen Zeitung kennt. Das man den "dozemode", in den das Publikum gefallen war zu guter letzt auch noch als gespannte Konzentration interpretierte sorgte wenigstens für ein bisschen Erheiterung.
Zum Glück wurde pünktlich um 10 Uhr der "Diskurs" abgewürgt und alle gingen zum wohlverdienten clubbing mit open end über. Obwohl man von solchen Veranstaltungen nicht allzuviel erwarten darf, hätten man sich doch wenigstens ein, zwei inspirierende Statements gewünscht, nicht nur wegen der 8 Euro Eintritt.