"Werktag 2000"

München den 19. 11. 2000

Nur wenige Kilometer vom Stadtkern entfernt befindet sich Münchens bekannteste Hallenkultur- und Partymeile, der Kunstpark-Ost. Hauptbestandteile des ehemaligen Geländes einer Kartoffelverarbeitungsfabrik sind die Nachtlokalszene und die Flohmarkthallen. In dieser Jahrmarktsatmosphäre wird man, nach einigem Suchen, auch tatsächlich in Sachen Kunst fündig.
Das, vergleichsweise unscheinbare Gebäude, in dem sich die Künstlerateliers befinden hat eine stattliche Grösse, aber man muss als Besucher erst einmal die zwar zahlreichen, jedoch kleinen Eingänge des "Werk 3" ausfindig machen.
Am 19. November war es dort wieder einmal so weit, die rund 30 Künstler öffneten unter dem Motto "Werktag 2000" ihre Ateliers. In den, zum Teil recht eindrucksvollen Räumen auf drei Etagen präsentierte man Malerei, Installation, Fotografie, Design, Multimedia, Mode und Keramik. Die Riege der Fotografen zeigte durchwegs ansprechende Arbeiten, hier gab man sich auch hinsichtlich der Präsentation Mühe.

Im Bereich Malerei war, bis auf wenige Ausnahmen, Langeweile angesagt. Die Arbeiten fand man in den Ecken der Ateliers oder lieblos am Tisch aufgestapelt vor, vielfach stellten die "anwesenden" Künstler hauptsächlich ihre Unnahbarkeit bzw. Coolness zur Schau. Dafür wurde man jedoch von einigen InstallationsKünstlern durch originelle Ideen und im Bereich Kunsthandwerk durch eine gewisse Gastfreundlichkeit und Qualität in den Arbeiten entschädigt.
Wer sich nach langem Fussmarsch durch alle Ateliers eine Erfrischung gönnen wollte, konnte dies im 3. Stock in der Werkbar tun und im Kreise vieler Künstler die Hallenboheme -Atmosphäre schnuppern.