Trafo - "Erotik im Herbst"

München 20. 10. 2006

Ein schwarzer Tunneleingang mit kleinen rotblinkenden Lämpchen umrandet, führt den Besucher in die verheissungsvolle Ausstellung "Erotik im Herbst". Am Ende des Tunnels präsentiert der Ausstellungraum des Neuhauser Trafos, die Arbeiten von achtzehn Mitgliedern des Kunstvereines KKNN.
Zu sehen war eine bunte Melange bekannter Stilrichtungen, was dem eher koservativen Gerner- und Neuhauser- Publikum sicher entgegen kam. Klar wurde jedoch nicht, ob mit dem Ausstellungstitel die Jahreszeit oder die diesbezügliche Erfahrungsreife, die die Werke der Künstler ausstrahlten, gemeint war. Mit einer originellen Idee stellte sich Petra Paulus, die einzige Dichterin des Künstlerkreises dem Thema. Sie bannte ihre sonst so flüchtigen Worte als kalligrafische Bildimpressionen, die bei genauerem Lesen der Texte ihre süffisante Würze entfalteten.
Leider wird diese Ausstellung eine der "letzten Vorstellungen" bildender Kunst im Trafo sein. Die Anwohner fühlten sich wohl von der künstlerischen Lebensfreude so gestört, dass selbst die sympatisch engagierte und bürgernahe Beziksausschussvorsitzende Ingeborg Staudenmayer das Kulturprojekt in diesen denkmalgeschützten Räumen nicht länger halten können wird. Dies könnte auch die Erklärung für die Abwesenheit bei ihrer schon zugesagten Eröffnungsansprache sein. Die ausstellenden Künstler Renate Bohnstengel, Renate Craig, Ursula Freund, Helmi Haslreiter, Ilona Jentsch, Gerlinde Landwerlin, Franz-Xaver Maurer-Fox, Ilka Mayr, Boris Mukhametshin, Rainer Ortag, Renato Rill, Volker Schminke, Michi Schmucker, Theresa Sedmidubsky, Peter Trumpp, Billie Trumpp von Eicken, Werner Wilk und ihre weiteren Vereinskollegen werden hoffentlich bald einen neuen tolleranteren Platz für ihre Aktivitäten finden.